In der zweiten Veranstaltung der Reihe „Das Erzählte Werk“ stellt der Heusweiler Kinderarzt und langjährige Freund Ernst Alts, Dr. Thomas Albrecht, sein Lieblingswerk aus seiner Sammlung Alt’scher Kunst, einen Abguss der „Verkündigungsszene“, der Eröffnungstafel des bronzenen Jesus/Johannes-Portals der Basilika St. Johann in Saarbrücken vor. Zugleich wird ein großformatiges Aquarell aus der Hand des Künstlers als Vorstudie zur Bronze aus dem Besitz von Heribert und Marita Denzer gezeigt, um den Werdegang von der ersten zarten künstlerischen Idee bis zur endgültigen, in glühendem Erz gegossenen Fassung nachempfinden zu können.
Die Arbeit am großen Bronzeportal der Basilika wurde von Ernst Alt 1974 begonnen; das Werk wurde 1986 in einem großen Festakt feierlich eingeweiht. Die vielbewunderte bronzene Bildgeschichte der beiden „Heiligen Galgenvögel“ Jesus und Johannes der Täufer gilt als eines der sakralen Hauptwerke des Künstlers, mit dem er sich in seiner Heimatstadt und weit darüber hinaus einen Namen als der bedeutendste Neuerschaffer sakraler Kunst in Südwestdeutschland gemacht hat.
Die gezeigte Verkündigungs- (und Fleischwerdungs-)Szene, eine hochheilige und hocherotische Begegnung zugleich zwischen Gottes Engel und Junger Frau als Versöhnung zwischen Gott und Mensch, als einmalige Verschmelzung von Himmel und Erde, ist in dieser Schöpfung Ernst Alts eine Revolution neuzeitlicher Ikonografie („Heiligenmalerei“ im besten Sinn des Wortes) von größter emotionaler Kraft und zärtlichster Liebe zum biblischen Detail. So unerhört sinnlich und zugleich liebend hingebungsvoll wurde die Menschwerdung Gottes in der Kunst der Neuzeit des Abendlandes noch nie dargestellt.
Freuen Sie sich auf die exklusive Begegnung mit einem himmlisch-irdischen und erotisch-heiligen Meisterwerk des Saarbrücker Künstlers. Begleitet wird die Betrachtung von Thomas Albrecht von ausgewählten Musikbeispielen, die den Künstler zu seinem Werk inspiriert hatten.
Öffnungszeiten des Ernst-Alt-Kunstforums: Samstag, 3. Februar 14:00 – 18:00 Uhr; Sonntag, 4. Februar 14:00 – 20:00. Eintritt frei.